Im Norden Marokkos, sanft umgeben von den Gipfeln des Rif-Gebirges, befindet sich Chefchaouen. Als wir ankommen liegt die blaue Stadt bereits im goldenen Licht der untergehenden Sonne. Ich bin sofort begeistert und spüre, dass ein Ort etwas in mir auslöst, ich mich wohl und sofort Zuhause fühle. Das Gefühl sollte sich nicht täuschen – Chefchaouen wird tatsächlich zu einem meiner Lieblingsorte in Marokko. Die doch etwas langgezogene Anreise durch die Berge und kurvigen Straßen wird entschädigt durch die grandiose Aussicht unserer Dachterrasse.
Ich atme die frische Luft ein, während sich der Himmel über der Stadt langsam von klarem blau zu orange verfärbt. Besonders eindrucksvoll ist das Schauspiel an den felsigen Bergwänden im Hintergrund, die durch das Licht rot leuchten.
Mein Blick reicht über die gesamte Stadt mit ihren blauen Häusern und Gassen. Drei Tage haben wir Zeit die verträumte Stadt und ihre Umgebung zu erkunden. Am liebsten wäre ich aber noch länger geblieben.
Meine Highlights in Chefchaouen: Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten, Ausflüge
Die Medina:
Tatsächlich ist die Stadt selbst die größte Sehenswürdigkeit. Lass dich durch die blauen Gassen treiben, mach Fotos an den beliebten Instagram-Spots oder noch besser, entdecke deine eigenen, ruhigen Ecken. Chefchaouen eignet sich bestens dafür, ohne Ziel zu schlendern. Hinter jeder Kreuzung wartet schon der nächste Höhepunkt und ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Die vielen blauen Farbtöne machen die Stadt zu einem Hingucker. Dabei weiß niemand ganz genau, wie es überhaupt dazu kam. Man vermutet allerdings, dass die Farbe erstmals mit jüdischen Flüchtlingen nach Chefchaouen kam. Blau soll zudem vor bösen Blicken schützen. Ich finde es macht die Stadt wirklich zu etwas Besonderem. Wenn nach den Erkundungen die Füße müde werden, wird es Zeit für einen typischen marokkanischen Minztee auf einer der vielen Dachterrassen.
Spaziergang zur spanischen Moschee:
Genieße einen der besten Ausblicke auf Chefchaouen von der spanischen Moschee. Diese thront auf einem der Hügel über Chefchaouen und lässt sich entdecken, wenn man seinen Blick nach Osten über den Horizont gleiten lässt. Verlässt man die Medina in Richtung des Wasserfalls, gelangt man nach einem 20 minütigem Spaziergang zu diesem Aussichtspunkt. Von hier hat man einen tollen Blick über die Stadt und kann die Ruhe der Natur zwischen Olivenbäumen genießen.
Einkaufsbummel in den Souks:
Chefchaouen, ebenso wie der Rest von Marokko, lässt Shoppingherzen höher schlagen. Beim Streifzug durch die Stadt gibt es viele kleine Läden mit Andenken im orientalischen Stil zu entdecken. Sei es einer der typischen Teppiche, große oder kleine Ledertaschen, bunt verzierte Keramik, Kunst oder ein Produkt aus dem nicht nur von Marokkanern geliebten Arganöl – es fällt schwer hier zu widerstehen. Aber: verhandeln nicht vergessen!
Geheimtipp: Der schönste Ort für den Sonnenuntergang über der Stadt
Tatsächlich war es nur der Zufall, der uns zu einer der schönsten Stellen der Stadt führte. Für unseren zweiten Abend waren wir auf der Suche nach einem Platz um das Schauspiel der untergehenden Sonne über Chefchaouen zu genießen. Hierfür war eigentlich geplant einen Sundowner im Hotel Atlas an der Spitze der Stadt einzunehmen. Dort gab es zwar tatsächlich ein Bier, dafür war aber die Terrasse weder besonders schön noch authentisch. Als wir früher als geplant das Hotel verließen, stießen wir direkt nebenan (rechts vom Fußballfeld), auf einen Ort, der überwiegend von Einheimischen genutzt wurde. Familien und einzelne Personen mit Musik im Ohr trafen sich hier, um den Tag ausklingen zu lassen. Ein Felsplatau lädt dazu ein, sich niederzulassen und den Blick über die Stadt und die umliegenden Gebirgszüge schweifen zu lassen. Zwar ohne Bier- dafür aber mit umso schönerem Blick.
Tagesausflug zu den Akchour Wasserfällen
Chefchaouen ist eine schöne, entspannte Stadt und lohnt sich definitiv für einen Trip. Getoppt wird das Gewusel in den blauen Gassen aber von der Natur des Rif-Gebirges. Zerklüftete Bergformationen, tiefe Schluchten, aber auch erstaunlich viel grün prägen das Bild, während unserer 45-Minütigen Fahrt nach Akchour. Das „Tal der Wasserfälle“ ist ein beliebter Ausflugsort. Wir haben Glück – im Februar erwischen wir einen fast touristenfreien Tag. Der Weg zum großen Wasserfall ist schweißtreibend und dauert mit kleineren Pausen ca. 3 Stunden. Auch wenn der Fluss zum Zeitpunkt unseres Besuches wenig Wasser trägt, lohnt sich die Wanderung allemal. Man folgt dem Weg entlang des azurblauen Flusses mit seinen Wasserfällen, während sich immer wieder eindrucksvolle Ausblicke auf das Gebirge eröffnen. Tipp: Bei der lokalen Küche, ganz am Ende des Weges, eine Tanjine essen – super lecker!
Chefchaouen für Foodies: Restaurant- und Ausgehtipps
Zu einer guten Tour durch die blaue Stadt gehört natürlich auch ein leckeres marrokanisches Essen. Bei unserer Suche nach den besten Orten der Stadt für eine leckere Tajine, haben wir diese Lokale entdeckt und können sie dir empfehlen:
Cafe Clock:
Cafe Clock war dabei unser Lieblingsort. Es hat uns so gut gefallen, dass wir direkt am nächsten Abend wiedergekommen sind. Mit Aussicht von einer der Dachterrassen kann man sich klassische marokkanische Speisen, aber auch internationalere Gerichte, z.B. Burger schmecken lassen. Es gibt auch einige vegetarische Gerichte und Salate. Besonders überzeugt hat uns aber die täglich wechselnden Livemusik von marokkanischen Künstlern. Zu den Klängen der arabischen Musik lädt die Dachterrasse dazu ein, den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Das Restaurant findest du hier.
Bab Souk:
Auf Empfehlung unseres Hosts landeten wir im Restaurant Bab Souk. Hier wartete auf uns leckere lokale Küche. Von marrokanischer Suppe, Tajine in verschiedenen Varianten bis zu Couscous oder Salat bietet die Karte eine große Auswahl.
Das Restaurant findest du hier.
Restaurant Morisco:
Als Abwechslung zum typisch marokkanischen Essen haben wir uns hier eine Pizza und frische Säfte gegönnt. Das Restaurant ist sehr zentral an der Kasbah gelegen und bieten einen schönen Ausblick auf den zentralen Platz. Die Pizza war tatsächlich nicht ganz mit europäischem Standard zu vergleichen, aber vielleicht sollte man das auch nicht erwarten. Trotzdem würde ich das Morisco weiterempfehlen.
Das Restaurant findest du hier.
Übernachten in Chefchaouen: Unsere Unterkunft mit der schönsten Dachterrasse
Mein absolutes Highlight war unsere Unterkunft in Chefchaouen. Wir hatten ein Zimmer im typischen marokkanischen Stil, mitten in der Medina. Verzaubert hat mich daran aber vor allem die (meiner Meinung nach) schönste Dachterrasse Marokkos. Hier kann man den Blick über die ganze Stadt schweifen lassen und es sich auf den großen marrokanischen Kissen und Teppichen gemütlich machen. Zusätzlich gibt es eine weitere überdachte Terrasse auf der wir immer unser, im Preis enthaltenes Frühstück, genossen. Gebucht haben wir das Zimmer über Airbnb. Du findest es hier (solltest du neu bei Airbnb sein, erhältst du unter diesem Link zusätzlich einen Rabatt für deine Buchung).
Warst du bereits in der blauen Stadt? Erzähle mir von deinen Lieblingsorten in Chefchaouen.
Chefchaouen ist meine Lieblingsstadt in Marokko aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Folge mir auf meiner Reise durch das Land der Träume.
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2 Comments
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