Praia da Bordeira – der Traumstrand an Portugals rauer Westküste

Als sich unser Auto durch die Hügel schlängelt und Lagos immer mehr hinter sich lässt, fühlt es sich an, als würde man sich auch immer weiter von der Zivilisation entfernen. Ich bin überrascht davon, wie unbewohnt das Hinterland Portugals wirkt. Mein Freund schaut skeptisch, aber ich spüre bereits, dass hinter der schwierigen Anreise ein kleines Juwel auf uns wartet.

Ich liebe diese Orte, die von anderen häufig übersehen werden. Wo der Massentourismus (noch) nicht angekommen ist und man die Wildheit der Natur wahrnimmt. Die Wildheit und gleichzeitig die Stille. Nächte in denen man nur den Wind, die Brandung aus der Ferne und seine eigenen Gedanken hört. Und der Sternenhimmel funkelnd über einem leuchtet, weil keine Lichter die Dunkelheit verwaschen.

Der Praia da Bordeira ist einer dieser Orte. Und für mich auch der schönste Platz unserer Rundreise durch die Algarve. Das hat wahrscheinlich auch mit unserer traumhaften Unterkunft vor Ort zu tun.

Der Strand liegt an der Westküste der Algarve, ungefähr 40 Autominuten von Lagos entfernt. Drumherum ist es tatsächlich relativ Unscheinbar – ein paar Häuser, kleine Unterkünfte und ein Restaurant. Aber vielleicht ist es gerade deshalb so schön. Der gesamte Teil der Westalgarve ist ein Naturschutzgebiet und überzeugt mit viel Ruhe, atemberaubender Landschaft und Stränden. 

Der schönste Strand der Algarve: Der Praia da Bordeira

Zumindest für mich! Denn hier trifft wilde Natur und raue Brandung auf eine Dünenlandschaft, eingebettet in ein kleines Tal. Für mich die perfekte Kombination. Ehrlichgesagt ist der Praia da Bordeira für mich einer der schönsten Stände, die ich je gesehen habe. Vergleichbares habe ich bisher nur in Südafrika erlebt. Als wir ankommen ist der Strand fast menschenleer. Nur ein paar Surfer finden sich in den Wellen und eine Familie kämpft sich spielerisch mit den Kleinen durch die Dünen zum Meer. In der Mitte eine kleine Holzhütte, von der man wohl Surfbretter ausleihen kann.

Das eigentliche Highlight ist aber gar nicht der Strand selbst, sondern der Blick vom Aussichtspunkt über den Klippen. Wir kommen gerade so pünktlich zum Sonnenuntergang oben an. Wir hatten den Weg von der Unterkunft etwas unterschätzt, aber vielleicht war das auch genau richtig so. Denn während wir uns aufwärts auf dem Dünen-Weg kämpfen, färbt sich der Himmel immer bunter. Der Ausblick auf den Strand und das Meer und den rosa Himmel war mehr als eindrucksvoll. Wir blieben einfach nur am Aussichtpunkt sitzen und ließen dieses Naturschauspiel auf uns wirken.

Unsere Unterkunft: Slow Living im Hortas do Rio

Wenn eine Unterkunft zum “Slow Living”, dem bewussten und langsamen Leben einlädt, dann das Hortas do Rio. Denn sie liegt nicht nur Mitten in der Natur, sondern steckt auch voller Liebe zum Detail. So gibt es einen kleinen Gemüsegarten und verschiedene Areale im weitläufigen Garten, die mit Liegestühlen zum Lesen, Ruhe tanken oder Sterneschauen einladen. Auch sonst ist alles sehr schön designt. Riesige Fensterfronten lassen Sonnenlicht auf der in weiß und holz gehaltenen Einrichtung tanzen. Ich bin ja sowieso ein großer Fan des Boho-Stils, daher überrascht es nicht, dass es mir hier gefällt. Hinzu kommt, dass jeder Gast mit ganz viel Herzlichkeit begrüßt wird und auch das Frühstück auf der Terrasse lässt keine Wünsche übrig. Es ist nicht ganz günstig, aber wer Ruhe & einen Ort zum Wohlfühlen sucht, sollte sich überlegen hier ein paar Nächte zu verbringen.

Weitere Aktivitäten & Highlights in der Nähe

Wenn man die Westküste und den Bordeira Strand besucht, sollte man unbedingt auch direkt an der Küste den Weg bis zum Praia do Amado zurücklegen. Das schafft man trotz etwas schlechterer Straße auch mit einem normalen Auto und es lohnt sich allemal. Denn während der Strecke laden immer wieder verschiedene Aussichtspunkte zu einem Stopp ein. Und auch der Praia do Amado ist einen Besuch wert. Der weite Sandstrand ist besonders bei Surfer*innen sehr beliebt. Es gibt zudem verschiedene Bars mit Snacks und Drinks.

Ein weiteres Highlight an der Westküste ist der Arrifana Strand. Auch hier bietet sich ein eindrucksvoller Anblick, denn der Strand ist in die Steilküste eingebettet. Leider haben wir es während unserem Roadtrip nicht mehr geschafft den Strand zu besuchen, auch da das Wetter kurzzeitig regnerisch war.

Neben Wanderungen und Strandbesuchen lädt die Gegend natürlich besonders zum Surfen ein. An fast allen Stränden kann man sich hier ein Surfbrett leihen, Kurse machen und sich in die Wellen stürzen.

Essen in der Nähe vom Bordeira Strand

Beste Reisezeit für die Algarve

Eigentlich kann man Portugal das ganze Jahr über gut besuchen, da selbst die Winter mild sind und immer noch viele Sonnentage bieten. Besonders zu empfehlen sind für einen Besuch der Frühling und Herbst, da zu diesen Zeiten das Wetter gut, generell aber weniger Touristen vor Ort sind. Wer hauptsächlich zum Baden kommt, sollte zwischen Juni und August anreisen. Dann ist es am wärmsten und auch das Meer hat eine angenehme Temperatur erreicht. Wir waren im Oktober an der Algarve und hatten fast ausschließlich Sonnenschein. Es herrschte eine angenehme Wäre mit ca. 25 Grad. Das Meer war allerdings schon sehr frisch und es war immer wieder eine Herausforderung ins Wasser zu gehen. An der Westküste war es noch etwas kühler, sodass man eine Jacke brauchte. Trotzdem kann ich die Zeit für eine Reise empfehlen.

Warst du schon an der Algarve? Was ist dein Lieblingsort?