Auf unserer Terrasse in Baunei ist es unendlich friedlich. Man hört nur die Vögel bei ihrem Abendflug und das viertelstündliche Glockenläuten der kleinen Kapelle. Dafür sieht man umso mehr. Denn unter uns breitet sich das Tal aus und man kann sogar das Meer in der Ferne erblicken.
Verrückt, wie solche Ausblicke mich zurück zu mir bringen. Als würde die Weite vor meinen Augen auch zu mehr Weite in mir drin, zu mehr Freiheit führen.
In der Ferne gehen langsam die Lichter an und sie flackern von hier oben ein bisschen wie Sterne. Und in der Luft liegt der ganz besondere Abendduft, wie man ihn nur im Süden finden kann. Für mich war dieser Moment, genau das was ich gebraucht habe.
Ende Juni haben wir zwei Wochen im wunderschönen Sardinien verbracht. Wir sind mit unserem Mietwagen um den unteren Teil der Insel gecruist und haben dabei allerlei zauberhafte Orte entdeckt. Die Insel ist dabei unglaublich abwechslungsreich und vielfältig.
In diesem Beitrag möchte ich dich mit zu unseren Highlights an Sardiniens Ostküste nehmen. Für mich war der Osten eins der größten Highlights der Insel! Besonders das Bergdorf Baunei hat es mir sehr angetan. Denn der Ort ist perfekt zum entschleunigen und ich habe mich direkt ein bisschen in der Leben dort verliebt! Wäre am liebsten noch länger geblieben und hätte von unserem Balkon die Landschaft bewundert oder den Abend in der kleinen Dorfbar ausklingen lassen. Obwohl Baunei selbst sehr ruhig ist, warten in der nahen Umgebung einige der schönsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Dabei sollte man unbedingt den wunderschönen Küstenabschnitt der Cala Goloritzé besuchen oder die Bergepässe mit eindrucksvollen Ausblicken erklimmen.
Zuvor waren wir bereits im Süden von Sardinien, der besonders mit seinen Sandständen und glasklarem Wasser überzeugt. Im Anschluss fuhren wir weiter an die noch unbekanntere Westküste. Alle Tipps findest du hier:
Sardinien-Blogbeiträge:
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26. October 2023Die schönsten Orte & Highlights für deine Reise an Sardiniens Ostküste
In Villiasimius im Süden Sardiniens haben wir unsere sieben Sachen ins Auto geworfen und uns auf den Weg gemacht. Unser Ziel war eine schöne Ferienwohnung in Baunei. Zwischen den beiden Orten liegen ca. 110 Kilometer – eine überschaubare Fahrzeit, aber da auf der Strecke bereits einige tolle Orte liegen haben wir unterwegs trotzdem zwei Stopps eingelegt.
Strand-Geheimtipp: Spiaggia di Foxi Manna
Spontan sind wir auf unserem Weg bei einem richtigen Geheimtipp gelandet. Und zwar dem Strand Spiaggia di Foxi Manna in der Nähe von Tertenia. Dieser ist an sich gar nicht so Besonders. Was hier aber heraussticht, ist die Ruhe und Gemütlichkeit, die diese Gegend ausstrahlt. Der feine Sandstrand war trotz Hauptsaison überhaupt nicht überlaufen. Es geht flach ins Wasser, so dass der Strand auch für Kinder gut geeignet ist und noch dazu gibt es direkt am Meer einige Beachbars mit Getränken und kleinen Speisen. Der Ort scheint sich auch perfekt für Camping zu eigenen, da es in Strandnähe einige Campingplätze gibt. Für uns war es jedenfalls ein perfekter Stopp, um mit Blick auf die Bergläufe eine Runde in die Wellen zu hüpfen und uns danach einen Kaffee am Strand zu gönnen.
Grotta Su Marmuri: Eindrucksvolle Tropfsteinhöhle
Schon die Anfahrt zur Grotta su Marmuri ist ein echtes Erlebnis, denn man schlängelt sich in einigen Kurven immer weiter in die Berglandschaft Sardiniens hinauf. Hier ist es im Gegensatz zu anderen Orten gar nicht so touristisch und die Bergdörfer wirken wie aus der Zeit gefallen. Es ist ein besonderer Anblick, wie sich die bunten Häuser direkt in die Berge einfügen. Auch die Grotte selbst liegt mitten im Gebirge. Schafft man den Einstieg in die Höhle (dafür muss man erstmal einige Stufen hoch & runter hinter sich bringen), fühlt man sich wie in einer anderen Welt! Denn auf knapp einem Kilometer kann man eindrucksvolle Hallen, gefüllt mit Stalagmiten, Stalagtiten sowie Säulen aus Kalkstein entdecken. Es gibt sogar zwei unterirdische Seen. Ich kann einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.
Eine Tour in die Tiefe dauert rund 45 Minuten und kostet 12 € pro Person. Führungen finden mehrmals am Tag zu festen Uhrzeiten statt. Diese können per Telefon erfragt werden. Eine Reservierung ist für die Führung nicht notwendig. Achtung: Unbedingt lange, warme Sachen mitbringen, denn in der Höhle herrschen nur frostige 10 Grad. Am besten auch festes Schuhwerk einpacken, da die Wege in der Grotte teilweise sehr rutschig sind.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man auch in der Umgebung der Grotte einiges entdecken kann. Für alle die untouristische Orte auf Sardinien suchen, scheint die unberührte Natur rund um Ulassai perfekt. Es gibt in den Bergen einige Wanderrouten, Wasserfälle und Klettermöglichkeiten in allen Niveaus. So ist die Gegend auch besonders bei Outdoor Sportlern beliebt.
Baunei – das schönste Bergdorf an der Cala Goloritzè
Baunei ist definitiv mein Lieblingsort auf unserer Sardinienreise. Es ist mal wieder einer dieser Ortschaften, in die sich nicht jeder verirrt, die aber eigentlich die ganz Besonderen einer Reise sind. Die Anfahrt zu unserer Ferienwohnung ist dabei bereits ein kleines Abenteuer, denn wie in kleinen Bergdörfern üblich, sind die Gassen eng und steil. Doch schon während sich unser Auto den Berg hinauf schlängelt, stelle ich bereits fest wie süß hier alles ist. Dabei stört es auch nicht, dass neben den süßen Häuschen mit Blumentöpfen vor der Türe ein paar baufällige Exemplare stehen. Alles hat irgendwie Charme.
Später stelle ich fest, dass es in dem kleinen Ort wirklich alles gibt was man benötigt. Sei es ein paar kleine Boutiquen, Supermärkte, Restaurants, eine Apotheke, leckeres Eis oder eine schnuckelige Weinbar. Alles ist fußläufig erreichbar und sorgt für ein richtiges Zuhause-Gefühl. Als wäre man für eine Zeit lang ein Teil des Dorfes. Am schönsten ist an Baunei aber der Ausblick von unserem Balkon. Denn unsere Ferienwohnung liegt weit oben und so kann man über die Dächer und zur kleinen Kapelle des Ortes blicken. Und natürlich hinunter ins Tal, auf die umliegenden Berge und bis zum Meer. Ich fühle mich hier sofort entschleunigt und liebe unsere Abende auf der Terrasse mit einem Glas Wein und der Stille, die nur vom Leuten der Kirchenglocken unterbrochen wird.
Auch wenn man in Baunei nicht übernachtet lohnt es sich für den tollen Ausblick über die Landschaft einen Abstecher zu machen und bei einem Eis die Gassen zu erkunden. Der Ort eignet sich auch perfekt als Stopp für eine Tour entlang der SS125 durch das Supramonte Gebirge.
Bootstour zu Traumständen und der Cala Goloritzè
Wer den Osten Sardiniens erkundet sollte unbedingt eine Bootstour entlang der Küste von Baunei und zur Cala Goloritzè machen. Als Startpunkt bietet sich hierfür zum Beispiel der Hafen von Santa Maria Navarrese an. Von hier starten eine Vielzahl von Anbieter und man hat die Wahl aus kleinen Speedbooten, größeren Motor Yachten oder Booten zum selber Fahren. Wir haben uns für eine Tagestour von Fuorirotta Charter Santa Maria Navarrese entschieden und eine gute Wahl damit getroffen. Die 9-Stündige Tour bringt einen zu den schönsten Stränden an der Küste – Cala Mariolu, Cala dei Gabbiani und Cala Biriola.
An den feinen Sandstränden mit unfassbar klarem Wasser hat man ausgiebig Zeit zum Baden. Dank den in der Tour inkludierten Sonnenschirmen, kann man auch entspannt am Strand liegen. Ich habe selten so klares und in den schönsten Blautönen schimmerndes Wasser gesehen wie hier. Gegen einen Aufpreis kann man während der Tour auch die Grotta del Fico besuchen. Die Höhle ist tatsächlich nur vom Meer aus zugänglich und sehenswert. Ich persönlich fand allerdings die Grotta Su Marmuri eindrucksvoller. Ansonsten kann man von Board des Schiffes die schöne Küste mit ihren Highlights wie der Cala Goloritzè bestaunen und wird währenddessen mit Apparativ, Mittagessen und Getränken versorgt.
Kosten: Ein Tagesausflug mit dem Boot kostet pro Person ca. 66 €.
Auf den Bergstraßen der SS125 durch das Supramonte Gebirge
Ein weiteres Highlight in der Nähe von Baunei sind die eindrucksvollen Bergstraßen durch das Supramonte Gebirge. Die SS125 schlängelt sich hinter Baunei die Berge hinauf und eröffnet eindrucksvolle Ausblicke auf die grünen Berge des Gebirges. Wenn man hier langfährt, fühlt man sich gar nicht mehr wie auf einer Insel, sondern eher als wäre man in den Alpen unterwegs. Der Weg selbst ist dabei ein richtiges Highlight. Man sollte aber besser keine Höhenangst haben und viele Kurven beim Autofahren vertragen. Mir wurde zwischendurch tatsächlich mehrmals etwas mulmig. Mit vielen Fotostopps war es aber auch für mich machbar. Für einen Mittags Stopp bietet sich die Bar Silana an. Die bei Motorradfahrern beliebte Bar hat nicht nur kaltes Bier und guten Kaffee, sondern auch leckeres Essen. Ich kann besonders die üppigen Salate empfehlen.
Wanderung zur Gola Gorropu
Gegenüber vom Restaurant startet zudem ein Wanderweg zur beliebten Gola Gorropu. Dabei handelt es sich um eine Schlucht, die sich tief in den Canyon gegraben hat und in drei Abschnitten bzw. Schwierigkeitsstufen erkundet werden kann. Leider sind die Infos zum Zugang zur Schlucht spärlich gesät und teilweise widersprüchlich.
Nach meinem Verständnis gibt es folgende Möglichkeiten:
- Man kann an der Bar Silana loswandern und erreicht dann nach ca. zwei Stunden die Schlucht. Hierbei ist der Weg aber teilweise sehr steil und steinig. Man sollte diesen Abstieg nicht unterschätzen und ausreichend Wasser einpacken. Für den Rückweg kann man entweder den gleichen Weg zurück wandern oder alternativ einen Jeep Transfer über das Campo Base Corropu buchen
- Eine weitere Möglichkeit ist vom Campo Base Gorropu zu starten. Dort kann man eine Jeepfahrt nach unten und oben buchen und wandert vom Endpunkt nochmal ca. 25 Minuten auf gerader Strecke zur Schlucht
- Die Hin- und Rückfahrt im Jeep kostet derzeit 25 €
Leider hatten wir bei unserem Besuch nicht mehr genug Zeit und auch das Wetter war etwas unbeständig, so dass wir uns letztendlich gegen die Wanderung entschieden haben. Sollten wir aber erneut nach Sardinien kommen, wollen wir dieses Erlebnis definitiv noch nachholen. Die Gegend sieht auf Fotos wirklich toll aus. Einen ausführlichen Bericht gibt es zum Beispiel auf diesem Blog.
Aber auch wenn man sich gegen eine Wanderung entscheidet, kann man bereits aus dem Auto einen Eindruck von der Schönheit des Gebirges erlangen. Es gibt am Straßenrand allerlei Aussichtspunkte, an denen man für einen kurzen Stopp und Fotos anhalten kann. Den schönsten Blick hat man vom Basis Camp. Hier führt hinter dem Haus ein kleiner Weg zu einem erhöht gelegenen Ausblick auf die Schlucht.
Übernachten im Osten Sardiniens: Unsere Ferienwohnung mit dem schönsten Balkon
Wenn ihr den Osten Sardiniens erkundet, folgt unbedingt meinem Tipp und übernachtet in Baunei. Ihr werdet es ganz sicher nicht bereuen! Denn der Ort ist wirklich sehr süß und man ist schnell bei allen Highlights der Umgebung. Dafür kann ich euch unsere Ferienwohnung Appartamenti Nicolò aus ganzem Herzen empfehlen. Denn von hier hat man einen sagenhaften Ausblick auf die Umgebung und bis hinunter zum Meer. Die Gastgeberin war darüber hinaus sehr herzlich und die Wohnung mit allem ausgestattet was man benötigt. Dank Küche und Waschmaschine kann man hier auch gut für einen längeren Zeitraum bleiben.
Die besten Restaurants, Bars und Cafés in Baunei
Baunei ist recht klein, daher gibt es vor Ort auch nur eine geringe Auswahl an Lokalen. Dafür aber trotzdem ein paar Highlights. Für eine lecke Pizza eignet sich die Bar Pizzeria San Pietro oder Bar cafe Ristorante Pizzeria Baunei. Beide Lokale haben auch eine hübsche Terasse mit Ausblick. Unbedingt besuchen sollte man die kleine Weinbar Dispensa 125 neben der Kirche auf dem Marktplatz.
Wieviel Zeit für den Osten Sardiniens einplanen?
Wir waren insgesamt für drei Nächte in Baunei, wären aber am liebsten noch viel länger geblieben. Wir waren einfach so verliebt in den Ort und konnten hier perfekt entschleunigen. Da wir aber den ganzen südlichen Teil der Insel bereisen wollten, mussten wir nach drei Nächten allerdings weiterziehen. Die Zeit war aber ausreichend um die größten Highlights der Umgebung zu besichtigen und trotzdem etwas zu entspannen. Wenn man aber noch mehr Zeit mitbringt, kann man noch tiefer in die Ursprünglichkeit des Osten von Sardinien eintauchen und auch die vielen Geheimtipps entdecken.
Sardinien erkunden mit einem Mietwagen
Das würde ich definitiv empfehlen! Denn nur so kann man die Insel in all ihren Facetten und besonders die kleinen, versteckten Orte erkunden. Mit dem eigenen Auto ist man flexibel und erreicht auch kleine Orte wie Baunei oder abgelegene Strände. Sardinien eignet sich meiner Meinung nach perfekt für einen Roadtrip. Ich buche meine Mietautos in den meisten Fällen über Check 24. Dort habe ich das Gefühl einen guten Preisvergleich zu erhalten und auch bei Problemen schnell eine*n Ansprechpartner*in zu erreichen.
Warst du bereits auf Sardinien? Welcher Teil der Insel hat die am besten gefallen?
Wenn du weitere Tipps für die wunderschöne Insel suchst, schau doch auch mal in meinem Blogbeitrag über den Süden Sardiniens und die Hauptstadt Cagliari oder über die Westküste vorbei.
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2 Comments
Roadtrip entlang Sardiniens Westküste - Highlights & Reisetipps
29. September 2024 at 19:34[…] Sardiniens Osten […]
Roadtrip durch Sardiniens Süden: Highlights & Reisetipps
29. September 2024 at 22:57[…] Sardiniens Osten […]